Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

320 6 Spenderbindung aus Sicht von Nonprofit-Organisationen zu vermitteln, denn dann spendet er erneut. 1966 Hiervon abgrenzen lassen sich auch die Mitleid erregenden Botschaften, 1967 die bei Spendern eher ein schlechtes Ge- wissen bewirken. 1968 Erfolgsmeldungen sollen das Gegenteil bewirken und ein positives Bild schaffen. Wichtiger als die Darstellung der Dringlichkeit der Spende ist es, dem Spender vor Augen zu führen, dass die NPO und er gleiche Werte tei- len und gemeinsam einen gesellschaftlichen Einfluss ausüben. 1969 Eine empirische Untersuchung belegte den Zusammenhang zwischen der Kom- munikation dieser Art seitens der NPO und der Loyalität der Spender. 1970 Eine an- dere Untersuchung ermittelte, dass insbesondere neu akquirierte Spender erfahren wollen, welche positiven Auswirkungen die Spende bei den Leistungsempfängern erzweckt. 1971 Auch wenn diese Art des Spendens nicht im Fokus der vorliegenden Arbeit steht, bestätigte eine weitere Studie, dass Informationen über die positiven Konsequenzen einer Blutspende (übermittelt durch einen Brief, welcher die Erret- tung eines Babys durch gespendetes Blut beinhaltet) die Blutspendebereitschaft der Adressaten signifikant positiv beeinflussen. 1972 Andererseits kam eine andere Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich knapp 85 % der Spender unzureichend über den Fortgang und den Erfolg des von ihnen unterstützten Projekts informiert fühlten und aufgrund dessen unzufrieden mit der NPO waren. 1973 Im Rahmen dieser Untersuchung wurde ebenfalls festgestellt, dass lediglich jedes zweite Mailing der befragten NPOs Informationen über die bisher geleistete Arbeit bot. 1974 Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass den Spender be- rührende Meldungen über den Erfolg der NPO für Fundraiser einen sehr wichtigen Ansatzpunkt mit sehr großem Verbesserungspotenzial darstellen, um die anhalten- 1966 Vgl. Gillies (2003), S. 133; Sargeant (2002), S. 166; Sargeant/West/Ford (2001), S. 423; Burnett (1996), S. 102; Meyer (1989), S. 18. Herr Schnieders spricht im 2. Exper- teninterview (vgl. Anhang 12) hier von einer „emotionalen Grundstimmung”. 1967 Vgl. hierzu Kapitel 6.2.1.1. 1968 Haibach (2006 a), S. 32 führt hierzu aus: „Im Gegensatz zu früher reicht es nicht mehr aus, an das schlechte Gewissen der Verantwortlichen und der potenziellen SpenderInnen zu appellieren. Vielmehr kommt es darauf an, die eigene Leistung gegenüber der Leis- tungen anderer, die ebenfalls um die Ressourcen konkurrieren, zu profilieren.“ 1969 Vgl. Hart (1996), S. 21. 1970 Vgl. Sargeant (2001 a), S. 187. 1971 Vgl. Kristoffersen/Singh (2004), S. 33. 1972 Vgl. LaTour/Manrai (1989), S. 330 ff. 1973 Vgl. Schneider (1996), S. 193. Andere Autoren führen etwas geringfügigere Prozentzah- len beim Informationsbedarf an, z. B. Reiger (2009), S. 420; Gillies (2003), S. 134; Hohn (2001), S. 68; Burnett (1996), S. 101. 1974 Vgl. Schneider (1996), S. 212.

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