Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

2.1 Bezugsrahmen der Untersuchung 33 mehr NPOs auf Spenden angewiesen. 163 Dieser Sachverhalt rechtfertigt den Fokus auf Spenden in dieser Arbeit. Die folgenden Ausführungen beschreiben deswegen Spenden im Detail. Historisch gesehen kommt der Begriff des Spendens aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „ausgeben, auszahlen, abwägen, beurteilen, büßen“ 164 . Heut- zutage wird hierunter schenken, überlassen bzw. Almosen vergeben verstanden. 165 Definieren lässt sich die Spende als ein freiwilliger und unentgeltlicher Geld-, Gü- ter- oder Leistungstransfer, der ausschließlich und unmittelbar wohltätigen, ge- meinnützigen Zwecken dient. 166 Folglich nimmt der Spender eine Vermögensmin- derung hin, um anderen Institutionen eine Vermögensmehrung zukommen zu las- sen. 167 Diese sehr allgemein gehaltene Definition macht es notwendig, den Begriff nach (1) der Art der Zuwendung , (2) dem Spendensubjekt und (3) dem Ausmaß der Unterstützung differenziert zu betrachten und jeweils eine Eingrenzung für die vorliegende Arbeit vorzunehmen. (1) Art der Zuwendung Die effizienteste Art des Spendens stellen Geldspenden dar, die sich als freiwilli- ger, transaktionaler Transfer von Geldmitteln an die jeweilige Organisation verste- hen lassen. 168 Hierbei kann es sich um einen einmaligen Geldbetrag, aber ebenso um regelmäßige Zuwendungen handeln. 169 Sie erlauben es den NPOs, selbststän- dig und variabel über ihren Einsatz und ihre Verteilung zu entscheiden. 170 Die Art und Weise, wie dieser Geldtransfer abläuft, kann sehr vielfältig sein. Traditionelle Wege stellen z. B. Sammeldosen in der Fußgängerzone, Kollekten in der Kirche oder andere Sammelaktionen dar, bei denen der Spender sein Bargeld direkt über- gibt. Zu den modernen Varianten zählen Lastschriftverfahren, Überweisungen oder andere digitale Varianten des Geldtransfers. 171 163 Vgl. Ranganathan/Henley (2008), S. 1; Haibach (2006 a), S. 32. Vgl. hierzu auch aus- führlich Kapitel 2.1.3. 164 Schneider (1996), S. 50. 165 Vgl. Vallant (2003), S. 28. 166 Vgl. Haibach (2008), S. 88 f.; Priller (2007), S. 96 f.; Fabisch (2006), S. 6; Boochs (2000), S. 97; Heidbüchel (2000), S. 4; Schneider (1996), S. 50. 167 Vgl. Augsten (2007), S. 71. 168 Vgl. Heister (1994), S. 24. 169 Vgl. Schneider (1996), S. 51. 170 Vgl. Vallant (2003), S. 29. 171 Vgl. Urselmann (2007), S. 155; Heister (1994), S. 24.

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