Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

2.1 Bezugsrahmen der Untersuchung 31 der NPOs erfolgt das Spendensammeln meistens im kommunalen und regionalen Bereich; nur ca. 3.000 arbeiten bundesweit oder international. 144 Die in dieser Arbeit betrachteten NPOs sind durch ihre Fremdleistung für bedürf- tige Menschen und/oder die Umwelt auf Spenden angewiesen, da sie ihre Leistung unentgeltlich oder für eine nicht kostendeckende Gebühr erbringen. 145 Dies bedeu- tet, dass in vielen Fällen Leistungen an Personen abgegeben werden, die nicht da- für bezahlen. 146 Diese weisen entweder keine Zahlungsbereitschaft auf (z. B. Rau- cher für Anti-Raucher-Kampagnen) oder haben nicht die entsprechenden finanzi- ellen Möglichkeiten (z. B. Obdachlose für Unterkünfte). 147 Aufgrund der Tatsache, dass die NPOs für ihre Leistungserstellung keine direkte monetäre oder marktadä- quate materielle Gegenleistung erhalten, benötigen sie andere Finanzierungsquel- len. 148 NPOs stehen somit vor der Herausforderung, Finanzierungsquellen außer- halb des Empfängerkreises ihrer Leistungen aufzuspüren. 149 2.1.1.2 Finanzierungsquellen von *onprofit-Organisationen Im Gegensatz zu kommerziellen Unternehmen, bei denen der Absatzmarkt eindeu- tig einen systemsteuernden Charakter aufweist, hat die Mittelbeschaffung bei NPOs die gleiche Bedeutung wie die Leistungserstellung. 150 Während bei kom- merziellen Unternehmen der Absatz der Leistungen begrenzt ist, stellt die Spen- denbeschaffung den eigentlichen Engpass in der Tätigkeit von NPOs dar. 151 Nur durch geeignete Beschaffungsmaßnahmen können NPOs die Erreichung ihrer Or- ganisationsziele nachhaltig sichern und Leistungen erbringen. 152 Innerhalb der Mittelbeschaffung lassen sich für die im Rahmen dieser Arbeit betrachteten NPOs drei verschiedene Finanzierungsquellen identifizieren: Gelder der öffentlichen 144 Vgl. Wilke (2009), S. 7; Urselmann (2007), S. 29. 145 Vgl. Bruhn (2005), S. 33; Purtschert (2005), S. 57; Bruhn (2004), S. 92; Viest (2004), S. 10; Vallant (2003), S. 23; Hohn (2001), S. 16; Olson/Slater (1997), S. 26; Schneider (1996), S. 19. 146 Vgl. Matul/Scharitzer (2007), S. 536; Bumbacher (2000), S. 458. 147 Vgl. Pelzl (1994), S. 639. 148 Vgl. Jastram (2007), S. 2; Bruhn (2006 b), S. 96; Bruhn (2005), S. 33; Viest (2004), S. 10; Kröners (2001), S. 81; Urselmann (1998), S. 11; Cooper (1992), S. 17. 149 Vgl. Schneider (1996), S. 19. 150 Vgl. Purtschert (2005), S. 60; Lovelock/Weinberg (1989), S. 435. 151 Vgl. Hohn (2001), S. 24; Schneider (1996), S. 20. 152 Vgl. Patolla (2005), S. 32; Kröners (2001), S. 81; Heister (1994), S. 22.

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