Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.2 Stimuli-spezifische Maßnahmen und ihre Auswirkungen 331 Mitarbeiter persönlich kennen und Erstere können die Arbeit der NPO miterleben. Durch die Möglichkeit zum Dialog fühlen sich die Spender direkt angesprochen und sehen ihre Bedürfnisse befriedigt, sodass sich Bindungseffekte erzeugen las- sen. 2056 Dies gilt insbesondere dann, wenn die Spender im Rahmen solcher Events als Hostess bei einer solchen Veranstaltung arbeiten. Diese Beteiligung des Spen- ders schafft auch mehr Authentizität, weil sich der Event-Teilnehmer aktiv mit der Organisation auseinandersetzt und sich so eine stärke Bindung entwickeln kann. 2057 Durch den aktiven Dialog und Informationsaustausch im Rahmen des Events ist es möglich, das vom Spender wahrgenommene Risiko bezüglich der Vertrauenswürdigkeit der NPO zu reduzieren. 2058 Durch den Dialog zwischen Mitarbeitern der NPO und den Spendern kommt es außerdem zu einer Schaffung von Ähnlichkeiten und gemeinsamen Werten. 2059 Dies fördert das Commitment des Spenders. 2060 Darüber hinaus bilden die Teil- nehmer des Events eine Art Gemeinschaft, die trotz eventueller Unterschiede das Gefühl erzeugt, zu einer „großen Familie“ zu gehören, was die Identifikation des Spenders stärkt. Durch den Kontakt und die Interaktion der Teilnehmer unterei- nander entwickelt sich auf diese Weise ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, eine Art „Wir-Gefühl“, welches das Commitment erhöht. 2061 Dies stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor der Spenderbindung dar, denn Spender wollen nicht das Gefühl ha- ben, dass sie die NPO alleine unterstützen, sondern haben mitunter das Bedürfnis sich persönlich kennenzulernen. 2062 Kommunikation zwischen den Spendern (Spenderinteraktion) fördert somit die Spenderbindung. 2063 Des Weiteren entsteht durch die soziale Interaktion mit den Mitarbeitern der NPO und anderen Spendern ein sozialer Nutzen (Gratifikation) für den Spender, da die- 2056 Vgl. Fischer/*eumann (2003), S. 110. Dies spiegelt auch eine Aussage im 4. Fokus- gruppeninterview (vgl. Anhang 8) wider: „Die machen jedes Jahr das Sommerfest. Da sind wir auch immer und das finde ich auch immer ganz schön. Dann kann man mal mit den Leuten in Kontakt treten.“ 2057 Vgl. Lewis/Bridger (2001), S. 147. 2058 Vgl. Urselmann (2007), S. 125; Bennett/Barkensjo (2005), S. 125; Morgan/Hunt (1994), S. 26. 2059 Vgl. Erber (2000), S. 83 f.; Plötner (1995), S. 155 ff. 2060 Im 2. Experteninterview (vgl. Anhang 12) wurde dies folgendermaßen angesprochen: „Erfahrungen machen Commitment.“ 2061 Vgl. Stokburger-Sauer/Bauer/Mäder (2008), S. 944; Conze (2007), S. 69 f.; Beccarelli (2006), S. 4; Patolla (2005), S. 118; Hohn (2001), S. 148; Ernst (2000), S. 230; Geb- hardt (2000), 21; Knoblauch (2000), S. 48; Remley (1996), S. 14. 2062 Vgl. Fischer/*eumann (2003), S. 87; Burnett (1996), S. 102. 2063 Vgl. Fischer/*eumann (2003), S. 110; Hohn (2001), S. 159.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5