Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.2 Stimuli-spezifische Maßnahmen und ihre Auswirkungen 315 da durch die gesetzlichen Normen ein rechtsverbindlicher Charakter des Abschlus- ses entsteht. 1931 Dies gilt insbesondere, wenn sich die NPO ihren Jahresabschluss durch einen Wirtschaftsprüfer bestätigen lässt bzw. eine Überprüfung durch in Vorständen bzw. Beiräten sitzende Personen des öffentlichen Lebens institutiona- lisiert hat. 1932 Durch solche Berichte kann eine NPO ihren Spendern umfassend Rechenschaft ablegen und so Signale kommunizieren, die für die Qualität ihrer Arbeit und die Lauterkeit ihrer Absichten stehen. 1933 Als ein jährliches Kommuni- kationsinstrument dokumentieren sie den Erfolg der Organisation und fördern so das Vertrauen des Spenders. 1934 Der Jahresbericht fungiert als Leistungsbilanz der NPO, da er die Entwicklung der NPO innerhalb des vergangenen Jahres betrach- tet. 1935 Die Distribution des Jahresberichts kann entweder per Post zusammen mit einem personalisierten Anschreiben an alle Spender erfolgen oder – um den Ver- waltungskostenanteil gering zu halten – die Spender können ihn nach einer ent- sprechenden Ankündigung (z. B. in einem Newsletter) anfordern oder selbst auf der Homepage der NPO herunterladen. 1936 Neben Rechenschafts- und Jahresberichten können NPOs auch mithilfe eigener, kostenloser Förderzeitschriften informieren. Diese bieten die Möglichkeit einer ausführlichen Berichterstattung aus allen Organisationsbereichen bzw. auch aus dem NPO-Umfeld. 1937 Förderzeitschriften zielen darauf ab, Transparenz über die Mittelverwendung zu schaffen und Informationen gezielt zu verbreiten. 1938 Im Rahmen solcher Förderzeitschriften können NPOs auch die Kontaktdaten von An- sprechpartnern aufführen, die Spender für weitere Angaben bzw. bei Rückfragen kontaktieren können. Dies stellt die Vertrauenswürdigkeit abermals unter Beweis. 1931 Vgl. Wilke (2008 a), S. 8 f. 1932 Vgl. Heister (1994), S. 14. Lediglich ein Viertel der in einer Studie untersuchten NPOs lässt allerdings ihre Zahlen momentan durch einen Wirtschaftsprüfer kontrollieren; vgl. Spott (2008), S. 45. Hier besteht also noch starker Aufholbedarf. 1933 Vgl. Crole/Fine (2003), S. 181; Oberhansberg (2001), S. 47. 1934 Vgl. Haibach (2006 a), S. 361. 1935 Vgl. Haibach (2006 a), S. 361; Scheibe-Jäger (2002), S. 142 f. 1936 Vgl. Haibach (2006 a), S. 361; Wilke (2006), S. 13; Hohn (2001), S. 143. 1937 Vgl. Haibach (2006 a), S. 360; Peter (1999), S. 248. Üblich ist eine vierteljährliche Er- scheinungsweise. Beispiele stellen etwa das Spendermagazin AKUT von Ärzte ohne Grenzen, das Kindernothilfe Magazin oder das WWF Magazin dar. 1938 Vgl. Münster (2008), S. 60.

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