Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

308 6 Spenderbindung aus Sicht von Nonprofit-Organisationen Zeichen der Anerkennung verliehen werden. Als zusätzlich zu den zuvor erwähn- ten Möglichkeiten der materiellen Gratifikation kommen Anstecknadeln, Medail- len, Abzeichen oder kleine Geschenke als Zeichen des Dankes infrage. 1869 Diese eignen sich auch insbesondere dann zur Anerkennung, wenn nicht unmittelbar ei- ne Spende eingegangen ist (z. B. am Jahresende). 1870 Weiterhin besteht für NPOs die Möglichkeit, den Spendern ihre Anerkennung durch Einladungen zu besonde- ren Veranstaltungen oder Feierlichkeiten der NPO zu zeigen, was gleichzeitig eine Maßnahme der Spenderintegration darstellt. 1871 Eine weitere Maßnahme zur Erhöhung des Commitment und des Involvement stellt die öffentliche Anerkennung des Spenders dar. Um das Bedürfnis der Spen- der nach Anerkennung zu befriedigen, kann die NPO – sofern die Spender dem zustimmen 1872 – den Dank öffentlich aussprechen, etwa durch die Veröffentli- chung von Spendernamen in lokalen Zeitungen bzw. in Publikationen der NPO 1873 oder durch Gedenktafeln zu Ehren der Spender. 1874 Solche öffentlichen Anerken- nungen haben einen großen Effekt, denn einerseits interessieren sich Menschen für andere Menschen und andererseits fühlt sich jeder Spender geschmeichelt, seinen Namen öffentlich gewertschätzt zu wissen. 1875 Die öffentliche Wertschätzung vermittelt dem Spender ein Status-Gefühl und einen Wert. 1876 Die NPO vermittelt dem Spender auf diese Weise eine Gratifikation in Form von sozialem Prestige. Dieses kann der Spender nämlich nur erlangen, wenn diejenigen, deren Achtung er gewinnen möchte, den eigentlichen Grund für die Spende – nämlich die Erlangung von Prestige – nicht kennen. Folglich kann nicht der Spender selbst für die Publi- 1869 Vgl. Fabisch (2006), S. 273 f. Wichtig hierbei ist allerdings, dass diese Geschenke im Zusammenhang zum Leistungsspektrum der NPO stehen; vgl. Sargeant (2008), S. 19. 1870 Vgl. Hönig/Schulz (2008), S. 294. 1871 Vgl. *athan/Hallam (2009), S. 329; Andreasen/Kotler (2008), S. 373; Jastram (2007), S. 19; Haibach (2006 a), S. 304; Giesler (1994), S. 177. Vgl. hierzu im Kapitel „Darstellung und Wirkungsweise der Maßnahmen zur Spenderintegration“ (Kapitel 6.2.2) die spezifischen Ausführungen über Events (Kapitel 6.2.2.1). 1872 Im 4. Fokusgruppeninterview (vgl. Anhang 8) gaben einige Spender an, dass sie eine Veröffentlichung ihrer finanziellen Unterstützung nicht befürworten würden. 1873 Hiermit sind z. B. so genannte Förderzeitschriften gemeint, auf die in den folgenden bei- den Kapiteln auch jeweils kurz Bezug genommen wird. Die NPO kann hier u. a. enga- gierte Spender vorstellen und sich öffentlich für die finanzielle Unterstützung bedanken; vgl. Münster (2008), S. 61; Fabisch (2006), S. 277. 1874 Vgl. Fabisch (2006), S. 273; Haibach (2006 a), S. 359; Hohn (2001), S. 89; Scott/Lane (2000), S. 51; Remley (1996), S. 15; Yavas/Riecken/Parameswaran (1980), S. 44. 1875 Vgl. Münster (2008), S. 61. 1876 Vgl. *athan/Hallam (2009), S. 329.

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