Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

4.2 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Determinanten der Spenderbindung 149 Konstrukte besitzen eine große inhaltliche Überschneidung. 928 Ferner wirkt Identi- fikation gleichermaßen positiv wie Commitment auf die Loyalität und die Abwan- derungsabsichten eines Spenders. 929 Das Resultat hinsichtlich des Verhaltens des Spenders ist gleich: ein treuer, stolzer und enthusiastischer Unterstützer und Für- sprecher für die NPO, der großes Interesse an deren Weiterentwicklung zeigt, die- se begeistert weiterempfiehlt und gegenüber Kritik verteidigt. 930 Basierend auf diesen Ausführungen lässt sich schließlich festhalten, dass Identifi- kation eine Art Idealfall bzw. ein Parameter des affektiven Commitment dar- stellt. 931 Eine Unterscheidung der beiden Begriffe wäre für die Analyseinhalte die- ser Arbeit nicht zweckmäßig. Folglich lässt sich davon ausgehen, dass die Identi- fikation des Spenders mit einer NPO ein sinnvolles Item (AC_4) zur Messung des affektiven Commitment darstellt. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Fortführungsabsicht der Beziehung, d. h. die Wiederspendebereitschaft, die Bereitschaft in Zukunft seine finanzielle Unterstützung auszuweiten und die Weiterempfehlungsbereitschaft des Spenders, kein Bestandteil, sondern Konsequenz von Commitment darstellt. 932 Aus diesem Grund zählen Items, die diese Aspekte zum Inhalt haben, nicht zum Commitment, sondern zu dem bereits beschriebenen Zielkonstrukt Spenderbindung. Nachdem somit das Konstrukt Commitment konzeptualisiert und operationalisiert wurde, beschäftigt sich das folgende Kapitel mit der zweiten Einflussgröße der Spender- bindung, dem Spendervertrauen. 928 Vgl. van Knippenberg/Sleebos (2006), S. 573; Bhattacharya/Sen (2003), S. 83. Die „persönliche Betroffenheit bei Problemen oder öffentlicher Kritik“ wird einerseits in den Studien von Gruen/Summers/Acito (2000) und von Allen/Meyer (1990) als reflektives Item für Commitment verwendet, andererseits bei Bhattacharya/Hayagreeva/Glynn (1995), Mael/Ashforth (1992) und Fuller u. a. (2006) als reflektives Item für Identifika- tion. 929 Vgl. Bhattacharya/Sen (2003), S. 83; Bergami/Bagozzi (2000), S. 556, 573; Bhatta- charya/Hayagreeva/Glynn (1995), S. 50. 930 Vgl. Ahearne/Bhattacharya/Gruen (2005), S. 577; Bhattacharya/Sen (2003), S. 76 ff.; Mael/Ashforth (1989), S. 26. 931 Vgl. Bergami/Bagozzi (2000), S. 570; Eggert (2000), S. 122. Mael/Ashforth (1989), S. 26: „Thus it is likely, that identification with an organization enhances […] commitment to it.” Ähnlich: Fullerton (2003), S. 334: „Affective commitment is rooted in identifica- tion.” 932 Vgl. de Ruyter/Moorman/Lemmink (2001), S. 275.

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