Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

7.1 Erkenntnisse und Grenzen der Untersuchung 355 vermieden. Des Weiteren fand bei der Rohdaten-Analyse eine intensive Datenex- ploration statt, zu der auch die Behandlung fehlender Werte gehörte. Mit der Soft- ware SmartPLS wurde daraufhin ein Ansatz gewählt, der in der Wissenschaft der- zeit relativ viel Beachtung erfährt. Die im Rahmen dieser Arbeit gezeigte akkurate Anwendung kann für andere Wissenschaftler eine wertvolle Hilfestellung bieten. Wie jede wissenschaftliche Arbeit weist auch die vorliegende Untersuchung ge- wisse Restriktionen auf, die zugleich Anknüpfungspunkte für den nächsten Glie- derungspunkt bieten. Zunächst behandelte die Arbeit nur ein Partialmodell, das ausschließlich verhaltenswissenschaftliche Determinanten der Spenderbindung untersuchte. Aus diesem Grund wurden nicht alle Facetten analysiert, welche die Spenderbindung beeinflussen. So wurden beispielsweise nicht die Motive der Spender untersucht oder die Ausprägung der Spenderbindung in Abhängigkeit des Wohnorts. Wie bei viele Studien stellt die Verallgemeinbarkeit der Ergebnisse dieser Unter- suchung ein Problem dar. 2190 Die Daten für den empirischen Teil dieser Arbeit wurden ausschließlich in Deutschland erhoben. 2191 Aus diesem Grund gelten die gewonnenen Erkenntnisse nicht weltweit. Es ist durchaus möglich, dass in anderen Ländern die Bedeutung der Determinanten der Spenderbindung variiert. 2192 Weiterhin gilt es kritisch anzumerken, dass sich aufgrund des begrenzten Zeitrah- mens und fehlender finanzieller Mittel keine Repräsentativität der Stichprobe ein- richten ließ. 2193 Die Untersuchung stellt außerdem (nur) eine einmalige (Quer- schnitts-)Untersuchung dar, die lediglich eine zeitpunktbezogene, statische Be- trachtung zuließ. Aussagen über die Zeitkonsistenz der ermittelten Einflussgrößen der Spenderbindung sind somit nicht möglich. Es bleibt daher unklar, ob die De- terminanten nur in der untersuchten „historischen“ Situation oder dauerhaft Gül- tigkeit haben. Zusammenfassend lässt sich dennoch festhalten, dass die vorliegende Arbeit dazu beiträgt, einen Grundstein in der Spenderbindungsforschung zu legen. Sie bietet aber zugleich Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsaktivitäten, wozu andere 2190 Vgl. Ahearne/Bhattacharya/Gruen (2005), S. 581. 2191 Vgl. zu diesem Problem auch Sargeant/West/Ford (2004), S. 32. 2192 Vgl. Sargeant/Woodliffe (2007 a), S. 63; Sargeant/Ford/West (2006), S. 163. 2193 Eine repräsentative Stichprobe stellt ein „kleines Abbild“ der Grundgesamtheit dar; vgl. Matzke (2004), S. 411.

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