Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

252 5 Empirische Analyse der Spenderbindung geordnet sind. 1528 Diese Prozedur wurde für das Konstrukt bisheriges Spenderver- halten durchgeführt; allerdings führte eine Elimination der Items nicht zu einer Verbesserung von Cronbach’s Alpha. Eine Entscheidung, wie mit diesem Kon- strukt 1. Ordnung weiter vorgegangen werden soll, erfolgt im Rahmen der folgen- den Analyse. Neben der internen Konsistenz und Cronbach’s Alpha stellt die durchschnittlich erfasste Varianz (DEV oder engl.: AVE für Average Variance Extracted) ein weiteres Kriterium zur Beurteilung reflektiver Messmodelle dar. 1529 Hiermit lässt sich überprüfen, wie hoch der durch ein Item erklärte Varianzanteil einer exogenen latenten Variablen ausfällt. 1530 Konkret misst die DEV die Varianz, die durch die Indikatoren relativ zum Messfehler erklärt wird. 1531 Die DEV soll mindestens ei- nen Wert von 0,5 annehmen. 1532 Dieser Grenzwert fordert, dass die zugrunde lie- gende latente Variable im Mittel mindestens die Hälfte der Varianz der Items er- klären sollte. 1533 Je höher die zuvor ermittelten Faktorladungen, umso eher wird der Mindestwert der DEV erreicht. 1534 Tabelle 25 zeigt die Ergebnisse im Über- blick für die eindimensionalen Konstrukte und die Konstrukte 1. Ordnung dieser Arbeit. An dieser Stelle zeigt sich, dass die zuvor als kritisch eingestuften geringen Fak- torladungen des Konstrukts bisheriges Spenderverhalten auch nicht zu einem zu- friedenstellenden Ergebnis der DEV führen. Der Wert von 0,33 ist nicht akzepta- bel und führt deshalb zur Entscheidung, das bisherige Spenderverhalten aus der weiteren Analyse auszuschließen. Der zuvor ermittelte geringe Wert des Cron- bach’s Alphas dieses Konstrukts spricht ebenfalls für die Entscheidung. 1535 1528 Vgl. Schilke (2007), S. 149; Festge (2006), S. 69; Zinnbauer/Eberl (2005), S. 568; Sauer (2003), S. 142; Homburg (2000), S. 89; Eggert (1999), S. 107; Hom- burg/Giering (1996), S. 8. 1529 Vgl. Ringle (2004 b), S. 15; Riekeberg (2002 b), S. 940; Fornell/Larcker (1981), S. 45. 1530 Vgl. Ringle (2004 a), S. 24. 1531 Vgl. Jaritz (2008), S. 167. 1532 Vgl. Jahn (2007), S. 21; Ringle/Spreen (2007), S. 212; Schilke (2007), S. 152; *ießing (2006), S. 126; Ringle u. a. (2006), S. 87; Huber u. a. (2005), S. 31; Zinnbauer/Eberl (2005), S. 568; Ringle (2004 a), S. 24; Bagozzi/Yi (1988), S. 82; Fornell/Larcker (1981), S. 46. 1533 Vgl. Ringle/Spreen (2007), S. 212. 1534 Vgl. Ringle/Spreen (2007), S. 212. 1535 Zwar wurde in Kapitel 5.3.2.1 darauf hingewiesen, dass man über geringfügige Abwei- chungen hinwegsehen kann; „gröbere Verletzungen mehrerer Gütekriterien dürfen jedoch nicht akzeptiert werden“ so Malicha (2005), S. 120. Aus diesem Grund ist eine Modifi- zierung der Faktorenstruktur notwendig.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5