Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

242 5 Empirische Analyse der Spenderbindung Die Vorstellung der relevanten Gütekriterien sowie der entsprechenden Schwel- lenwerte findet im Folgenden für die beiden jeweiligen Stufen statt. Es sei darauf hingewiesen, dass sich die Kriterien zur Beurteilung der Konstrukte im Rahmen der ersten Stufe ausschließlich auf reflektive Messmodelle beziehen, da nur diese in dem Modell Anwendung finden. 1470 Allerdings gelten die diskutierten Schwellenwerte oder Mindestanforderungen als Richtwerte und weisen eher den Charakter einer Faustregel als einer starren Regel auf. Aus diesem Grund sind geringfügige Verletzungen einzelner Kriteri- en als akzeptabel zu betrachten. 1471 Nicht alle der im Folgenden diskutierten Gü- tekriterien gilt es, strikt zu erfüllen. 1472 Geringfügige Abweichungen einzelner Gütekriterien dürfen nicht automatisch zur Modifikation oder Ablehnung des Modells führen. 1473 Vielmehr betonen Forscher regelmäßig, dass das Gesamtbild aller Analysen die Güte bestimmt. 1474 5.3.2.2 Beurteilung der eindimensionalen Konstrukte und der Konstrukte 1. Ordnung Die Gütebeurteilung von Konstrukten erfolgt anhand von Aspekten der Reliabilität und der Validität. 1475 Die Reliabilität gibt Auskunft über den Grad der Genauigkeit (Zuverlässigkeit) der Messung der Items. 1476 D. h. Reliabilität bedeutet, dass unab- hängige, aber vergleichbare Messungen derselben Variablen übereinstimmen. 1477 In anderen Worten besagt Reliabilität, inwieweit die Ergebnisse von dem einmali- gen Untersuchungsvorgang und somit von situativen Einflüssen unabhängig sind. 1478 Eine Messung gilt nur dann als reliabel, wenn durch das Messverfahren 1470 Vgl. Jaritz (2008), S. 161 f. Einen detaillierten Überblick über Kriterien zur Beurteilung formativer Messmodelle bieten die Arbeiten von Krieger (2005); Götz/Liehr-Gobbers (2004); Müller (2004). 1471 Vgl. Engelbrecht (2004), S. 117. 1472 Vgl. Malicha (2005), S. 120; Homburg/Baumgartner (1995 a), S. 172. 1473 Dies gilt insbesondere für einzelne lokale Gütekriterien; vgl. Homburg/Baumgartner (1995 a), S. 172. 1474 Vgl. Malicha (2005), S. 120; Engelbrecht (2004), S. 117. 1475 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg/Gröppel-Klein (2009), S. 36; Jaritz (2008), S. 102; Jahn (2007), S. 19; Ringle/Spreen (2007), S. 212; Saab (2007), S. 139; Schilke (2007), S. 147; Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 49; Hildebrandt/Temme (2006), S. 619; Huber u. a. (2005), S. 23; Ringle (2004 b), S. 15; Homburg/Kebbel (2001), S. 51; Homburg (2000), S. 73; Eggert (1999), S. 105; Homburg/Giering (1996), S. 6; Peter (1979), S. 6. 1476 Vgl. Buch (2007), S. 34; Jahn (2007), S. 19; Matzke (2004), S. 416. 1477 Vgl. Jahn (2007), S. 19; Churchill (1979), S. 65. 1478 Vgl. Homburg/Giering (1996), S. 6.

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