Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

5.1 Wahl der methodischen Vorgehensweise 227 Darüber hinaus gilt, dass insbesondere ältere Menschen eine Spendenbereitschaft aufweisen. 1392 Grundsätzlich nehmen sowohl die Anzahl der Spenden als auch die jährliche Höhe der Spenden mit steigendem Alter der Spender zu. 1393 Die Alters- gruppe der über 75-Jährigen erreicht die höchste Spenderquote; gefolgt von der Altersgruppe der 65-74-Jährigen. 1394 Aus diesem Grund zielt diese Befragung auf ältere Probanden ab. Insgesamt trägt diese Besonderheit einer Untersuchung im Nonprofit-Bereich dazu bei, dass sich große Stichprobenumfänge, deren Erreichung sich ohnehin als schwierig gestaltet, 1395 kaum realisieren lassen. Bedingt durch die Zielgruppe er- geben sich einige Einschränkungen bei der Wahl der Befragungsart, welche die folgenden Absätze darstellen. In den letzten Jahren haben internetbasierte Online-Befragungen an Beliebtheit gewonnen. 1396 Mithilfe dieser Befragungsart lässt sich in kürzester Zeit eine Viel- zahl von Probanden kostengünstig erreichen. Diese Befragungsart liefert zudem im Durchschnitt einen hohen Stichprobenumfang, weil sich der Aufwand für die Probanden im Gegensatz zu einer schriftlichen oder telefonischen Befragung als relativ gering darstellt. Die Verbreitung des Internet unter der älteren Bevölkerung, die einen Großteil der Spender darstellt, ist jedoch nach wie vor relativ gering. 1397 Aus diesem Grund scheint es wenig zielführend, die ältere Zielgruppe dieser Un- tersuchung mithilfe des Internets erreichen zu wollen. Da sich bei einer relativ langen Interviewdauer – wie bei der vorliegenden Unter- suchung aufgrund der vorgenommenen umfangreichen Operationalisierungen – und bei einem geringen Stichprobenumfang Telefoninterviews anbieten, soll diese Befragungsart zum Einsatz kommen. Die Entscheidung für diese Befragungsart begründet sich auch durch weitere Vorteile des Telefoninterviews im Vergleich zu der konventionellen schriftlichen Befragung: Als besonders kritisch gelten bei schriftlichen Befragungen die geringen Rücklaufquoten, die im Schnitt unter 20 % 1392 Vgl. Crole (2007), S. 31; Haibach (2006 a), S. 169; Gillies (2003), S. 134; Sargeant (1999), S. 216; Schneider (1996), S. 106 ff.; Lovelock/Weinberg (1989), S. 439. 1393 Vgl. Hohn (2001), S. 55. 1394 Vgl. T*S Infratest (2009), S. 6; Priller/Sommerfeld (2005), S. 16. 1395 Vgl. Fornell/Bookstein (1982), S. 440. 1396 Vgl. Schneider/Kornmeier (2006), S. 107. 1397 Vgl. Urselman (2007), S. 134 f.; Haibach (2006 a), S. 146; Franz (2005), S. 12; Hohn (2001), S. 108. Die Ermittlung einer Spendertypologie hat ergeben, dass 43,25 % der be- fragten Spender nie das Internet nutzen und weitere 23 % nur unregelmäßig online sind. Vgl. hierzu o. V. (2006), S. 59.

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