Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

4.2 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Determinanten der Spenderbindung 201 Charakter und ebbt i. d. R. sehr schnell wieder ab. 1257 Als Konsequenz nimmt der Konsument die Produkt- bzw. Markenauswahl mit viel Sorgfalt vor. 1258 Dauerhaftes Involvement existiert dahingegen unabhängig von bestimmten Situa- tionen und bezieht sich auf das Ausmaß der wahrgenommenen Beziehung zwi- schen dem Konsumenten und dem Bezugsobjekt. 1259 Das dauerhafte Involvement lässt sich somit als ein langfristiges, allgemeines Engagement einer Person für das Bezugsobjekt, unabhängig von dem Kaufprozess, verstehen, welches durch seine sehr zentrale Bedeutung für den Konsumenten entsteht. 1260 Dauerhaftes Involve- ment steht folglich in enger Verbindung mit der Persönlichkeit des Konsumenten und seiner Selbsteinschätzung. 1261 Aus diesem Grund wird diese Ausprägung der Dimension teilweise auch als Ego-Involvement bezeichnet. 1262 Die hohe Verbin- dung des Bezugsobjekts zum Lebensstil des Konsumenten bewirkt eine dauerhafte Begeisterung bei ihm für dieses Objekt. 1263 Das dauerhafte Involvement kenn- zeichnet eine in der Wahrnehmung sehr hohe persönliche Wichtigkeit des Bezugs- objektes für den Konsumenten, ein kontinuierliches Interesse und eine emotionale Anziehungskraft des Bezugsobjektes. 1264 Dauerhaftes Involvement entsteht, wenn das Bezugsobjekt das Wertesystem des Konsumenten tangiert. Je stärker das Bezugsobjekt die zentralen Eigenschaften des Konsumenten berührt, desto höher ist das durch dieses Objekt ausgelöste dau- erhafte Involvement. 1265 Es resultiert also aus der Stärke der Beziehung zwischen 1257 Vgl. Jaritz (2008), S. 22; Homburg/Kebbel (2001), S. 45. 1258 Vgl. Zaichkowsky (1985), S. 342. 1259 Vgl. Matzler (1997), S. 194; Beatty/Kahle/Homer (1988), S. 150. 1260 Vgl. Baumgarth (2008), S. 38; Jaritz (2008), S. 22; Homburg/Kebbel (2001), S. 44; Matzler (1997), S. 207 f.; Beatty/Kahle/Homer (1988), S. 150; Richins/Bloch (1986), S. 280. 1261 Vgl. Meffert/Burmann/Kirchgeorg (2008), S. 109; Kuß/Tomczak (2007), S. 75; Jeker (2002), S. 121. 1262 Vgl. Bänsch (2002), S. 83; Beatty/Kahle/Homer (1988), S. 150; Apsler/Sears (1968), S. 162 ff. 1263 Vgl. von Loewenfeld (2003), S. 2; Cross (1992), S. 34; Laurent/Kapferer (1985), S. 42. 1264 Vgl. von Loewenfeld (2003), S. 11; Matzler (1997), S. 195. 1265 Vgl. Trommsdorff (1995), Sp. 1072. Zur besseren Abgrenzung der beiden Ausprägun- gen „situatives“ und „dauerhaftes“ Involvement dieser Dimension des Konstrukts dient das Beispiel eines Autokaufs. Selbst Konsumenten, die im Alltag sehr wenig Interesse für Autos und ihre Eigenschaften zeigen und somit ein geringes dauerhaftes Involvement aufweisen, können kurzfristig ein hohes Involvement für Autos entwickeln. Während des Autokaufs gewinnen die Eigenschaften des Autos für sie an Bedeutung. Sie nehmen ein Risiko in dieser Kaufsituation wahr, weil sie u. a. das Preis-Leistungsverhältnis nicht be- urteilen können. Bei Konsumenten, die im Alltag bereits ein sehr hohes Involvement für

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